Wichtige Erkenntnisse über den Rückgang chinesischer Touristen.
Chinesische Touristen in Deutschland werden voraussichtlich weniger. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Branche. Nicht nur die wirtschaftlichen Bedingungen, sondern auch sich verändernde Reisegewohnheiten beeinflussen die Situation.
In den letzten Monaten hat sich ein Trend unter jungen Chinesinnen und Chinesen entwickelt: das sogenannte “Rachesparen”. Dieser Begriff beschreibt die Reaktion vieler junger Menschen in China auf wirtschaftliche Unsicherheiten und Zukunftsängste, indem sie ihre Ausgaben drastisch reduzieren und verstärkt sparen. Dieser Sparzwang könnte erhebliche Auswirkungen auf den globalen Tourismus haben, insbesondere auf Länder wie Deutschland, die traditionell von chinesischen Touristen profitieren.
Was ist “Rachesparen”?
Ursprünglich wurde erwartet, dass nach den strengen COVID-19-Maßnahmen in China ein Phänomen des “Rachekonsums” auftreten würde, bei dem die Menschen ihre aufgestaute Kaufkraft nutzen, um vermehrt zu konsumieren und zu reisen. Stattdessen beobachten wir nun das Gegenteil: Junge Chinesinnen und Chinesen entscheiden sich bewusst dafür, ihre Ausgaben zu minimieren und finanzielle Reserven aufzubauen. Gründe dafür sind unter anderem:
•Wirtschaftliche Unsicherheit: Die chinesische Wirtschaft verlangsamt sich, und viele junge Menschen sind besorgt über ihre berufliche Zukunft.
•Hohe Jugendarbeitslosigkeit: Die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen ist gestiegen, was das Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit erhöht.
•Veränderte Werte: Es findet ein kultureller Wandel statt, bei dem Sparsamkeit und langfristige finanzielle Planung an Bedeutung gewinnen.
Auswirkungen auf den Tourismus nach Deutschland
China war vor der Pandemie einer der am schnellsten wachsenden Quellmärkte für den internationalen Tourismus. Im Jahr 2019 besuchten rund 1,6 Millionen chinesische Touristen Deutschland. Die Mehrheit dieser Reisenden gehörte zur jüngeren Generation unter 40 Jahren, die für ihre Reise- und Konsumfreudigkeit bekannt war.
Mit dem Aufkommen des “Rachesparens” könnten wir jedoch in den kommenden Monaten bis zu zwei Jahren einen deutlichen Rückgang dieser Zahlen erleben:
•Weniger Reisebuchungen: Reiseveranstalter berichten bereits von einer sinkenden Nachfrage nach Auslandsreisen unter jungen Chinesinnen und Chinesen.
•Verändertes Reiseverhalten: Diejenigen, die dennoch reisen, könnten kostengünstigere Alternativen bevorzugen oder ihre Aufenthaltsdauer verkürzen.
•Ausbleibende Ausgaben: Chinesische Touristen sind bekannt für ihre hohen Pro-Kopf-Ausgaben, insbesondere im Luxussegment. Ein Rückgang könnte sich direkt auf den Einzelhandel und die Gastronomie auswirken.
Branchen im Fokus
Bestimmte Sektoren in Deutschland könnten besonders betroffen sein:
•Einzelhandel: Luxusmarken und Einkaufszentren, die traditionell von chinesischen Touristen frequentiert werden, könnten Umsatzeinbußen verzeichnen.
•Hotellerie und Gastronomie: Hotels und Restaurants, die auf chinesische Gäste spezialisiert sind, müssen sich möglicherweise auf weniger Buchungen einstellen.
•Tourismusdienstleistungen: Reiseleiter, Übersetzungsdienste und kulturelle Einrichtungen könnten einen Rückgang der Nachfrage erleben.
Langfristige Perspektiven
Während kurzfristige Effekte bereits spürbar sein könnten, stellt sich die Frage nach den langfristigen Auswirkungen:
•Anpassung der Strategien: Tourismusunternehmen müssen ihre Marketingstrategien überdenken und sich möglicherweise neuen Zielgruppen zuwenden.
•Diversifizierung der Märkte: Eine stärkere Fokussierung auf andere Wachstumsmärkte könnte notwendig sein, um Verluste auszugleichen.
•Innovationen: Entwicklung von Angeboten, die den veränderten Bedürfnissen und dem Budgetbewusstsein der Reisenden entsprechen.
Fazit
Der Trend des “Rachesparens” unter jungen Chinesinnen und Chinesen ist ein Signal für einen tiefgreifenden Wandel im Konsumverhalten. Für Deutschland als attraktives Reiseziel und wichtige Handelsnation ist es essentiell, diese Entwicklungen genau zu beobachten und proaktiv darauf zu reagieren. Durch Anpassung und Innovation können Unternehmen und Branchen den Herausforderungen begegnen und neue Chancen nutzen.
Quellen und weiterführende Informationen:
•n-tv.de: Rachesparen: Neuer Trend lässt Chinas Jugend extrem sparen
•Statista: Statistiken zum Tourismus aus China nach Deutschland.
•South China Morning Post: Berichte über das veränderte Konsumverhalten junger Chinesinnen und Chinesen.
•Deutscher Tourismusverband: Aktuelle Entwicklungen und Prognosen im Deutschlandtourismus.
Dieser Beitrag wurde von Dittlmann & Partner 🔥🔥🔥ICC veröffentlicht, um Einblicke in aktuelle globale Trends und deren Auswirkungen auf Deutschland zu geben. Wir bleiben für Sie am Puls der Zeit.
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